Aus der Geschichte der Touristik

Vor mehr als hundert Jahren haben österreichische und zuletzt auch tschechische Touristen das "schlafende Dornröschen" entdeckt - eine malerische Landschaft  im südwestlichen Eck von Mähren gelegen. Ein enger Ausschnitt des Grenzzonengebietes, der mäandrische Fluss Thaya. Das tief bewaldete Tal war  bis zu dieser Zeit nur den Müllern und den Bewohnern der umliegenden Gemeinden vertraut, welche zu den Mühlen mit der Getreideladung auf den winkeligen Wegen herunterfuhren. Den wunderschönen Fluss, der den Namen von einem Angehörigen des keltischen Stammes Illyr bekommen hat, hatte damals zwei verschiedene Volksgruppen verbunden - das tschechische und das deutsche Element.

Letohrádek BraitavaLusthaus Braitava

 
   

Den Anfang der Touristik können wir bereit in der Hälfte des 19-ten Jahrhunderts verfolgen. Wo es in der breiteren Umgebung des Schlosses Frain mit dem Anfang des Ausbaues des romantischen Gebäudes, zur Erholung, zur Unterhaltung und zu angenehmen Spaziergängen und Spazierfahrten, nicht nur der Aristokraten, sondern auch den ersten begeisterten Bewunderern der Podyjí, gedient  hat.

Zu denen gehört zum Beispiel:

Der Obelisk wurde ca. im Jahr 1860 durch den Verschönerungsverein  der Naturliebhaber in Vranov nad Dyjí (Frain an der Thaya), zur  Ehre der Gräfin Helene von Mníšek, als  Ausdruck der Dankbarkeit für die Öffnung der Eisgrotten,   gebaut.  

Mníšek Kreuz  wurde nach dem Jahr 1846 von  Helena von Mníšek gebaut.

Clary Kreuz wurde nach dem Jahr 1830 von  Stanislav von Mníšek gebaut.

Lusthaus- Jagdschloss in Braitava, aus dem Ende des 18-ten Jahrhundert.

 

Ledové slujeEisgrotten

 
   

Am Ende des 19. Jahrhunderts sind Vereine und Clubs, welche sich mit einer bunten Tätigkeitsskala bei die Bekanntmachung und Zugänglichkeit des Podyjí Gebietes für die Touristik beschäftigten, gegründet. Im Jahr 1878 wurde, z.B. der " Bewaldungs- und Verschönereungsverein" , welcher vor allem in Znaim und seiner Umgebung gewirkt hat, gegründet.

Im Jahr 1883 wurde die „Znaimer Sektion des Österreichischen touristischen Clubs" gegründet. Seine Mitglieder haben die ersten touristischen Markierungen in der Znaimer- und Frainer- Umgebung durchgeführt. Sie haben z.B. den Weg aus Neuhäusel nach Retz, aus Čížov zu den Eisgrottern,  markiert. Sie haben auch den Weg aus Popice bis zum Sealsfieldstein ausgebaut.
 

Hardeggská vyhlídkaHardegger warte

   
Bereits im Jahr 1900 konnten sich die Touristen auf den ersten touristischen Führer: „ Znojmo-Vranov-Bítov" von Herrn Pětník und den „Führer von Znaim, Retz und Ungebung" von Herrn Herbst, freuen.

Nach dem Jahr 1918 wurde Podyjí durch die Staatsgrenze getrennt und auf zwei einzelne, neu entstandene Staaten, geteilt. Beide Ufer des Thaya Flusses wurden weiterhin in engem Kontakt gepflegt,  um die Kontinuität der gemeinsamen Entwicklung, nicht  zu stören. Diese Zeit ist charakteristisch durch das erhöhte Interesse der breiten Öffentlichkeit um die touristische Nutzung der Podyjí. Ein spezifischer tschechischer Zug „TRAMPING"  und die Art der Unterkünfte in  freier Natur, haben den Antrieb zu einigen Trampingsiedlungen,  direkt im Thayatal, begründet.

Der „Club Tschechoslowakischen Touristen in Znaim" ist im Jahr 1919 entstanden und hat das Ziel, die Touristen nach Podyjí zu führen, damit diese Gegend national und touristisch auflebt.

 Der Club hat touristische Nachtlager in Znaim und Neuhäusel errichtet. Die Mitglieder haben z.B. die Fernroute von Znaim bis nach Iglau, ( diese Route ist durch Neuhäusel, Hardegg und Frain durchgegangen), markiert. Er hat touristische Führer verlegt und hat in Zeitungen und Zeitschriften publiziert. Flussaufwärts de r Stadt Znaim wurden zwei Freibäder ausgebaut. Das Bürgerfreibad auf dem linken Ufer und das militärische Bad auf dem gegenüberliegenden Ufer. Sie haben der breiten Öffentlichkeit bis zu dem Jahr 1966, als die Znaimer Talsperre eingelassen wurde, gedient.

 

Městské koupalištěStadtfreibad

 
   

Die Entwicklung der Touristik hat sich bis zum Jahr 1948 weiter fortgesetzt, dann hat schrittweise ein Verschließen der Podyjí, in Folge der unseligen politischen Änderungen, angefangen . Bald ist Podyjí ein unbekanntes und unzugängliches Land geworden. Der Thaya Fluss hat nicht mehr verbunden, sondern geteilt. Der Eiserne Vorhang hat auf viele Jahrzehnte normales Leben zwischen Nachbarn aus dem linken und dem rechten Ufer des Thaya Flusses verhindert. Die Leute haben auf das Thaya Tal zwischen Znaim und Frain vergessen. Schrittweise wurden die Objekte aller Müller auf dem Thaya Fluss total zerstört. Es wurden nur Reste einiger Mühlereinrichtungen erhalten. Die Vergewaltigung der Landschaft wurde mit der Einrichtung einer Schiessstätte, wo das Schussfeld, die Touristen mit dem Leben bedroht hat, vollendet. Das Schussfeld reichte auf das entfernte Ufer in der Umgebung des Seasfieldsteines.

 

Železná oponaEisener Vorhang

 
   

Die Wege sind verwachsen, die Erinnerungen sind mit seinen damaligen Bewohnern verschwunden. Am Ende der achziger Jahren waren nicht mehr viele, welche sich auf einen Besuch in einer hardegger Gaststätte oder im touristischen Nachtlager in Neuhäusel, erinnern konnten.

Terra incognita!- gelöscht auf den touristischen Landkarten und Reiseführen!. Nur in einem kleinen Teil, westlich von der Stadt Znaim, wurden zwei touristische Routen auf dem linken und dem rechten Ufer, beide ca. 10 km lang, bewahrt. Diese haben zwei traditionelle Aussichtsstellen an der Thaya zu besuchen ermöglicht, den  Königsstuhl und den Sealsfieldstein.

Das Jahr 1989 hat den Eisernen Vorhang und alle vergänglichen und restriktiven Maßnahmen, weggefegt. Das Gebiet Podyjí hat sich für tausende Besucher geöffnet. Die Verwaltung des Nationalparks hat große Mengen von historischen, technischen und Natur -Landschafbauwerken erneuert. Wetterdächer und Aussichten, welche der touristischen Öffentlichkeit dienen-, sowie  Brücken und Stege ausgebaut.  Durch die Rekonstruktion des Šobes Weges sind touristische Wege auf dem rechten und dem linken Ufer des Thaya Flusses verbunden. In  Zusammenarbeit mit der ehemaligen Denkmalsanstalt in Brünn wurde die Ruine Neuhäusel zugänglich gemacht.  Das Ergebnis der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit dem Club der tschechischen Touristen ist ein gut markiertes Netz von touristischen Wegen für die Fußgänger und auch für Radfahrer angelegt. Ein ziemlich großer Teil der Podyjí wurde zugänglich gemacht. Das ermöglicht  die Erziehungs- und Ausbildungsinteressen der natürlichen ethischen und ästhetischen Bedürfnisse der touristischen Öffentlichkeit.